Gesine entspricht dem Wunsch Maries vom 7. Oktober und spricht ihr eine Phonopost „für wenn ich tot bin“. Und wie Marie gewünscht hat auch „was ich erst später verstehe“, denn als Leser ist man – mal wieder – leicht aufgeschmissen. Es geht um Gesines Aussprache, um Maries Unwille anfangs, in New York zu sein und – meiner Erinnerung nach zum aller ersten Mal – um Maries Vater. „Von deinem Vater weiß ich nur das Notwendigste.“ Er war Handballspieler, Sozialist, Untermieter und konnte gut mit Mädchen. Gerde mal mit Steuerung + F das Dokument durchsucht, ob ein Jakob vorkommt. Ja, am 3. Oktober, einer der schon auf dem Friedhof liegt. Denn heute kommt er wieder vor und, so meine Vermutung, es ist Maries Vater, auch Jöche genannt. Und noch was klärt sich, warum Gesine den phantastischen D.E. nicht heiratet: „Wenn ich mich auf einen Menschen einlasse, könnte sein Tod mich schmerzen. Ich will diesen Schmerz nicht noch einmal. Ich kann es mir also nicht leisten, ich auf jemanden einzulassen.“ Oh Gesine, was ist das denn? Was ist dass denn für eine Selbstbeschränkung? Nur weil möglicherweise etwas passieren könnte, versagst Du Dir vieles andere? Und bist du überhaupt ehrlich? Hast Du dich denn nicht schon längst auf D.E. eingelassen? Und was ist mir der Ausnahme Marie? Glaubst Du denn, dass sie nicht morgen verunglücken könnte? Nein, nein meine Liebe, Du bist inkonsequent, Du gibst etwas vor zu sein oder zu tun, was Du gar nicht leisten kannst und willst. Deine Toten in allen Ehren, wirklich, und ich weiß, wo von ich spreche, aber Dein Denken entspringt einer Angst, die gar nichts mit Verlust zu tun hat. Schau Dir das doch mal genauer an. Und wer meint, die Tagesnachrichten aus der NYT würden heute mal fehlen, der irrt. Gesine liest am Anfang aus der Zeitung vor.
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