Die "Jahrestage" von Uwe Johnson (1934-1984) erschienen in den Jahren 1970, 1971, 1973, 1983.

In 366 Tageseinträgen vom 21. August 1967 bis zum 20. August 1968 wird das Leben der Gesine Cresspahl erzählt.

Mein Vorhaben: Zum jeweiligen Datum den Eintrag zu lesen und hier meine Gedanken, Kommentare zu posten


Dienstag, 10. Juli 2012

10. Juli 1968


Gesine und Marie versuchen im Gespräch zu ergründen, aus welchen Gründen Cresspahl wohl eingesperrt worden war. „Spionage“, „Diversionsakte gegen Wirtschaft“ und „Nichtanzeigen von konterrevolutionären Verbrechen“ stehen zu Diskussion. Gesine erzählt von ihrer Schüchternheit gegenüber dem Vater, dem schlechten Gewissen, an einem Tanzkurs teilgenommen zu haben, während er vielleicht tot sein konnte. Aber Cresspahl nimmt alles gelasen hin, dankt Frau Abs und ihrem Sohn Jakob für die Zwischenerziehung seiner Tochter. Nur was Brüshaver angeht, legt er ein Machtwort ein. „Brüshaver blieb fast der Mund offen, als Cresspahls Tochter ihn als erste grüßte, und gehorsam.“ Und: Marie fragt wiederholt, warum sie nicht weg sind.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen