Heute klärt sich mal einiges – scheinbar zumindest. Es steht ja immer noch die Frage im Raum, wer erzählt denn eigentlich. Klar ist ja, dass es mindestens zwei sind. Die eine Person könnte Gesine sein – Beweise fehlt bisher – die andere Johnson, als der auktoriale Erzähler. Heute beginnt der Eintrag mit dem Bericht, das Uwe Johnson in New York vor dem Jewish American Congress einen Vortrag hält. Ein Schriftsteller verewigt sich in seinem Buch selbst – mag ich eigentlich gar nicht. Doch dann kommt, weiter hinten, eine Dialogpassage: „Wer erzählt hier eigentlich, Gesine. – Wir beide. Das hörst Du doch, Johnson.“ Zack, Vermutung bestätigt – wie das bei einem fiktiven Roman funktioniert, da denke ich noch darüber nach. Ansonsten Johnsons Auftritt vor dem Congress, er ein Deutscher, einer vom Tätervolk. 1967 war er 33 Jahre alt und lebte von 1966-1968 als Schulbuchlektor in New York. Es wird Zeit, dass ich mir mal seine Biographie näher anschaue – oder lasse ich es einfach? Mal sehen. Der Vortrag, gelinde gesagt, wird kein Erfolg, schwieriges Terrain als Deutscher, so richtig willkommen ist er auch nicht, es hapert etwas an Toleranz. Nachvollziehbar – aber besser so als gar nicht.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen