Wieder zurück in Jerichow, November 1938. Die Hatz auf die Juden beginnt nun ganz offen. In Gneez brennt die Synagoge, die Feuerwehr kommt und verhindert, dass die benachbarten Häuser brennen, mehr nicht. In Jerichow wird das Geschäft von Tuchhändler Oskar Tannenbaum verwüstet, er gedemütigt und dann das Haus von der Feuerwehr mit ausreichend Wasser versehen, obwohl es nicht brennt. Es fallen Schüsse, wenn ich es richtig lesen, kommt eine Frau zu Tode. Dazwischen immer Lisbeth, die alleine in Jerichow ist, weil Cresspahl und Gesine auf Reisen sind. Sie kann kaum handeln, jedenfalls nicht bei der brennenden Synagoge. Dafür ohrfeigt sie Friedrich Jansen mehrfach, der Tannenbaum demütigt, aber kann nicht viel ausrichten. Hätte man ab diesem Zeitpunkt nicht wissen müssen, dass es in eine fatale Richtung läuft? Der Text legt nahe, dass es einer der letzten Auftritte von Lisbeth gewesen sein könnte. Zu Begin aus der NYT etwas zu einem Kriegsverbrecherprozess in Darmstadt. Kein will es gewesen sein, da müssen andere den gleichen Namen gehabt haben. „Herr Bernd-Rüdiger Uhse, Westdeutschland, ein Vertreter der Anklage, erklärte gestern der New York Times die Gefühllosigkeit des Gerichtsverfahren in der folgenden Weise: Wenn Sie heute einen Autounfall sehen und die blutigen Opfer betrachten, sind Sie entsetzt. Aber wenn Sie fünf Jahre später über den selben Unfall sprechen, werden Sie sich nicht sehr aufregen.“
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