Harter Tobak heute, finde ich. Jedenfalls
hauen die kurzen Erzählungen von Rebecca Ferwalter, der Nachbarin, total rein. Eigentlich
treffen sie Marie und Gesine ‚nur’ mit ihr um das „Koschere am Speisezettel“ zu
besprechen, weil Marie noch eine „Kinder-Gesellschaft“ geben will, „jedoch ohne
daß es hieße: zum Abschied“. Ferwalter will „Passovergebäck“ beisteuern und in
dem Zusammenhang erzählt sie aus ihrer Zeit in Auschwitz und Mauthausen. Wenn
man das liest und es sich vorstellt, ist es schon grausam genug finde ich (aber
wer will sich dass den schon wirklich vorstellen?). Aber bei solchen
Beschreibungen muss ich sofort an Martha denken, die zwar nicht in Auschwitz
war, aber dafür fünf Jahre in Ravensbrück, und die ich Stund um Stund befragte
und die mir Stund um Stund antwortete, erzählte und berichtete. Und manchmal
weiß ich nicht, was die größere Leistung ist: Ravensbrück überleben oder danach
nochmals mit einem Deutschen zu reden, ihn als Gast auf das herzlichste zu
begrüßen, für ihn zu kochen, ihm alle Erdenkliche Annehmlichkeiten und Vorzüge
zukommen zu lassen, ihn nicht nur in die Arme sondern auch ins Herz zu
schließen?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen