Die "Jahrestage" von Uwe Johnson (1934-1984) erschienen in den Jahren 1970, 1971, 1973, 1983.

In 366 Tageseinträgen vom 21. August 1967 bis zum 20. August 1968 wird das Leben der Gesine Cresspahl erzählt.

Mein Vorhaben: Zum jeweiligen Datum den Eintrag zu lesen und hier meine Gedanken, Kommentare zu posten


Donnerstag, 17. November 2011

17. November 1967

Der alte Papenbrock und Cressphal bei Avenarius Kollmorgen, dem Anwalt, der gerne mal ein Gläschen trinkt. Papenbrock will die Überschreibung des Gründstückes und des Hauses für Gesine festlegen, aber so, dass Cresspahl nichts davon hat. Der Schuss geht nach hinten los, denn Cressphal macht ihm klar, dass Grundstück und Haus wenig wert sind, er da eh nicht wird arbeiten können, es also an Wert noch weiter verlieren würde. Viel besser wäre es doch, alles zu verkaufen, das Geld anzulegen und es dann Gesine zu geben, wenn sie erwachsen ist. Kollmorgen freut sich sehr über Rede und Gegenrede, sieht Papenbrock als Verlierer. Wie genau jetzt entschieden ist – das sagt Johnson uns nicht. Schönes Portrait von Kollmorgen übrigens und schön u.a. dieser Satz: „Er notierte sich diesen Fehler in seinem Kopf, rechts oberhalb seines fettigen haarigen Ohres, zum späteren Auskosten.“

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