„Gestern habe ich das Sterben versucht“ so Gesine, die heute eindeutig spricht / schreibt. Und was dann folgt, dass werfe ich ja jedem Schriftsteller als Schwäche vor, da kann der Name noch so berühmt sein oder nicht: ein Traum! Gesine träumt ihren eigene Tod, wobei sie jedoch handelnde Person bleibt und bei den Beerdigungsvorbereitungen hilft – Papiere ordnen, Sarg tragen etc. pp. Solche literarischen Stellen können mir komplett und ohne jeden Ersatz komplett gestohlen bleiben. Hier ist es vielleicht nicht so schlimm, aber Träume in literarischen Texten sind in meinen Augen ein Armutszeugnis, der Autor macht es sich damit nämlich total einfach, entweder eine neue Wendung aus dem nichts hervorzubringen oder die Person besser zu charakterisieren, was er sonst aus Schwäche nicht hinbekommt. Wer in der Literatur zum Traum greift, der beweist für mich nicht Phantasie, sondern gerade das Gegenteil, Phantasielosigkeit, wer zum Traum greift, der belegt, dass er nicht mehr weiter weiß. Der Traum in der Literatur ist die letzte Stufe vor dem Scheitern.
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