„Wegerecht wurde gerettet.“ Ein Anruf von ‚ganz oben’ und plötzlich ist die Staatsanwaltschaft milde wie kaum etwas. Wegerecht kann sich nur wundern, wie der Prozess verläuft, sie die Zeugen reagieren – Lisbeth gibt eine gute Figur ab („Das habe nichts mit der Begünstigung von Juden zu tun, nur mit der Wahrheit“) – und „Semig bekam Freilassung, in einem Nebensatz“. Alles vom Tisch. Marie ist mit der Geschichte nicht zufrieden, „das Unglimpfliches angekündigt war, und kam nicht“. Gesine versucht die Hintergründe zu verdeutlichen – oder erfindet sie es gerade in dem Moment. Denn plötzlich taucht nach langer Zeit Peter Niebuhr wieder auf, der Student, der jetzt im Büro des „Reichsnährstandsführer“ – gab’s den wirklich? – beschäftigt ist und so Drähte ziehen kann. Und Marie nach dieser Erklärung: „Das glaube ich sofort“. Mir bleibt fraglich, ob es Niebuhr war – aber dass man mit einem Telefonat von oben was richten kann, das ist auch heute noch so, wenn auch nicht mehr unbedingt in der Justiz – Gott sei Dank.
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