Die "Jahrestage" von Uwe Johnson (1934-1984) erschienen in den Jahren 1970, 1971, 1973, 1983.

In 366 Tageseinträgen vom 21. August 1967 bis zum 20. August 1968 wird das Leben der Gesine Cresspahl erzählt.

Mein Vorhaben: Zum jeweiligen Datum den Eintrag zu lesen und hier meine Gedanken, Kommentare zu posten


Dienstag, 18. Oktober 2011

18. Oktober 1967


Heute habe ich echt lange gebraucht, um den Text zu kapieren. Steht zwar immer 1967 oben drüber, aber man weiß ja nie, ob es doch nicht mal wieder in Jerchiow spielt, ein paar Jahrzehnte früher. Aber dann habe ich es doch kapiert. Gesine betätigt sich als Fluchthelferin! Jedenfalls leiht sie sich Pässe von anderen, die sie dann an ihre Freundin Anita „Rotekreuz“ sendet, die sie wiederum benutzt, um Leute aus der DDR – im Buch noch „D.D.R.“ – zu holen – irgendwie so halt. Dazu die ausdrückliche Bitte, es nicht zu den Selbstkosten zu betreiben, wie „Henriette“ – anscheinend ist Gesine in der Szene bewandert – die „Butter aufs Brot solltest ihr mindestens verdienen“. Der zweite Teil eher persönlich gehalten, kein Heimweh nach Düsseldorf und eine Einladung nach New York aus Anlass ihres Doktorexamens „mit Teilkosten“. „Und wir würden dich einführen in die Lektüre der New York Times, der erfahrensten Person der Welt“. Aber über eine Formulierung komme ich nicht hinweg, was sind „ungerade Erinnerungen“, die Gesine ihr erzählen will?

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