Die "Jahrestage" von Uwe Johnson (1934-1984) erschienen in den Jahren 1970, 1971, 1973, 1983.

In 366 Tageseinträgen vom 21. August 1967 bis zum 20. August 1968 wird das Leben der Gesine Cresspahl erzählt.

Mein Vorhaben: Zum jeweiligen Datum den Eintrag zu lesen und hier meine Gedanken, Kommentare zu posten


Mittwoch, 14. Dezember 2011

14. Dezember 1967


Ja, ja, ich weiß, ich bin heute extrem spät dran. Aber das ist heute so ein Tag, der ggf. eine Wendung „mit mir und meinem Schicksale“ herbeiführen könnte – oder eben auch nicht. Aber immerhin kann ich mir nicht vorwerfen, das Meinige nicht getan zu haben. Erinnert man sich an den 18. Oktober, als es um Fluchthilfe ging? Heute gibt es einen Brief an Anita, dass die Pässe wieder wohlbehalten zurückgekommen sind. Alles ist gut gelaufen. Wieder ein „Zionist“ weniger in der DDR. Aber Anita hat die Wohnung verloren. Deswegen? Ich könnte ja jetzt versuchen eine Verbindung zu schlagen, wenn das mit der Flucht – zumindest heute dokumentiert – geklappt hat, dann wird das mit mir auch klappen? *lach* Das ist Kaffeesatzleserei (wobei ich nicht verhele, mich würd’s freuen). Klipp und klar: Ich hab heute keinen Kopf für Gesine, für Anita, für Marie, für Johnson und all die anderen.  Und Weihnachten ist für mich noch eh so weit entfernt, dass mich Gesines Ausführungen auch gerade eher befremden.

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