Die "Jahrestage" von Uwe Johnson (1934-1984) erschienen in den Jahren 1970, 1971, 1973, 1983.

In 366 Tageseinträgen vom 21. August 1967 bis zum 20. August 1968 wird das Leben der Gesine Cresspahl erzählt.

Mein Vorhaben: Zum jeweiligen Datum den Eintrag zu lesen und hier meine Gedanken, Kommentare zu posten


Samstag, 14. Juli 2012

14. Juli 1968

Sommer 1948. Gesine soll weg und sollte "einverstanden" sein. Sie ist nicht mehr Kind, aber auch noch lange nicht erwachsen. Irgendwo dazwischen. Dass sie einen eigenen Willen hat, wissen wir - aber ist das ein kindischer Wille, ein erwachsener? Der Eintrag gibt nicht preis, ob sie wegkommt oder oder nicht. Es wird spekuliert, wie es in einem englischen Internat wäre. Er erzählt, wie sie die Deckung einer Stute mitbeobachtet und alle aufeinmal deswegen peinlich berührt sind. Ich gewöhne mich gerade nur schwer daran, dass Johnson einfach in letzter Zeit so nebulös bleibt, so, als würde ihm nichts mehr einfallen, als müsste er die Inhalte strecken.

Freitag, 13. Juli 2012

13. Juli 1968

Tag der South Ferry! Gesine schreibt in einem Brief an die Freundin Anita über D.E. Nix neues für uns. Irgendwie auch etwas nichtssagend fand ich.

Donnerstag, 12. Juli 2012

12. Juli 1968

Gesine sinniert über ihre Selbstgespräche mit Verstorbenen.

12. Juli 1968

Gesine sinniert über ihre Selbstgespräche mit Verstorbenen.

Mittwoch, 11. Juli 2012

11. Juli 1968


Die Lehrerinnen von Gesine machen sich ‚Sorgen’, denn Gesine ist wie ausgewechselt, fröhlich, nicht mehr ängstlich, nicht mehr trotzig sondern interessiert und selbstbewusst. Derweil sitzt Cresspahl zu Hause. Eigentlich soll er einen Betrieb für Holzbearbeitung treuhändisch verwalten – seinen eigenen, den man enteignet hat – aber leider sind alle Maschinen verschwunden. Und dann brennt auch noch die Werkstatt ab. Cresspahl ist es sich zufrieden. Dann noch Durcheinander bei der Währungsumstellung, das Geld wird abgewertet, jeder versucht zu retten, was zu retten ist.

Dienstag, 10. Juli 2012

10. Juli 1968


Gesine und Marie versuchen im Gespräch zu ergründen, aus welchen Gründen Cresspahl wohl eingesperrt worden war. „Spionage“, „Diversionsakte gegen Wirtschaft“ und „Nichtanzeigen von konterrevolutionären Verbrechen“ stehen zu Diskussion. Gesine erzählt von ihrer Schüchternheit gegenüber dem Vater, dem schlechten Gewissen, an einem Tanzkurs teilgenommen zu haben, während er vielleicht tot sein konnte. Aber Cresspahl nimmt alles gelasen hin, dankt Frau Abs und ihrem Sohn Jakob für die Zwischenerziehung seiner Tochter. Nur was Brüshaver angeht, legt er ein Machtwort ein. „Brüshaver blieb fast der Mund offen, als Cresspahls Tochter ihn als erste grüßte, und gehorsam.“ Und: Marie fragt wiederholt, warum sie nicht weg sind.

Montag, 9. Juli 2012

9. Juli 1968


Gesine muss, auf Anweisung ihres Chefs, einen Lügendetektortest über sich ergehen lassen. Sie ist wütend.

Sonntag, 8. Juli 2012

8. Juli 1968

Cresspahl ist wieder da! 'Endlich' hab' ich mir gedacht. Der ist mir wirklich nicht aus dem Kopf gegangen. Er liegt nun, im Mai 1948, in einem Wassertrog im Blumengarten von Johnny Schlegel. Schlegel versucht ihn auf den neusten Stand zu bringen - aber das Gespräch ist schleppend, eher einseitig. Cresspahl redet nicht viel. Schlegels Bursche versucht derweil die Klamotten von Cresspahl zu verbrennen und bekommt später die Aufgabe, Gesine zu holen. Die erkennt ihren Vater nur noch an der Stimme und fürchtet sich vor dem 'fremden Mann'.