Mal wieder ein starker Eintrag. „Elf Länder
hat der Bund von Westdeutschland, und in sieben von ihnen sind die Neuen Nazis
bereits vertreten.“ Da haben wir es augenblicklich ja richtig gut. Interessant
ist natürlich das „bereits“ in dem Satz. Die NYT übrigens führt den Erfolg der
Neuen Nazis auf die Studentenunruhen zurück, da diese „Neue Gewalt und Strenge“
versprechen. So hab ich das noch nicht gesehen – aber es passt. Dann ein Gespräch
zwischen Marie und Gesine. Die Kleine verteidigt in studentischen Unruhen in
New York, während Gesine recht uninteressiert wirkt und vor allem recht
konservativ. Das ist ein ganz neuer Zug an ihr. Und Marie schlägt sich in der
Diskussion für so ein junges Mädchen enorm tapfer – frühreif wie sie ist. „Ist
es nicht revolutionär“ fragt Marie, „wenn man für etwas kämpft zu anderer Leute
Vorteil?“ Gesine: „Es ist nicht eben egoistisch. Ist es revolutionär, wenn dann
die erste Forderung lautet nach nichts als Amnestie?“ Johnson macht mit diesem
Eintrag einen wirklich großen Topf auf. Hätte man nicht vieles schon vor Jahren
wissen müssen / können / sollen? Stuttgart 21 hat man ja auch nicht erst
letztes Jahr aus der Schublade geholt, warum so spät der Protest, weil man sich
„verspätet“ oder weil sich die Welt ein paar mal gedreht hat? Spannender Dialog
zwischen einer Idealistin = Marie und einer Abgeklärten = Gesine. Beide haben recht
und doch nicht.
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