Na, da macht Johnson heute aber einen Rückgriff. Böttchers Klaus kommt heute zu Wort, der mal am 13. Dezember 1967 kurz eine kleine Rolle spielte. [‚Strg + F’ ist schon was Feines.] Kurz: Klaus wollte zu der Hitlerjugend etc. pp. wurde erstmal nicht genommen, dann aber doch und ist nun zurück mit vielen, vielen kleinen runden Metallplatten an der Brust. Er hat Sonderurlaub, weil er was gesehen hat, was er nicht sehen sollte. Und da er geschworen hat, niemanden etwas zu erzählen, durfte er frei machen. Und was er gesehen hat, erzählt er seinen Eltern, Kliefoth und Cresspahl: „Wir haben in einem Gehölz am Stadtrand [von Smolensk] einen Haufen Leichen gefunden. Mannshoch. So, bis zur Schulter. Zivilisten. Aufgestapelt, wie zum Verbrennen.“ Dieser gut zweiseitige Dialog – davor ausführlich Klaus – ist schon gut, denn er zeigt die unterschiedlichen Reaktionen. Die Mutter „Wie kannst du dich so in Gefahr begeben, Klaus!“ – Ausrufezeichen, nicht Fragezeichen! – während einer der Männer fragt: „Hast du ein Bild, Klaus?“ – Fragezeichen, nicht Ausrufezeichen und danach die Herren diskutieren: „Die S.S. macht das. / Heer nicht? / Heer!“ Und es hat, wenn ich mich recht erinnere, 60 Jahre gedauert, bis klar war, dass das „Heer“ es auch gemacht hat. In diesem Fall waren auch Kinder dabei.
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