Die "Jahrestage" von Uwe Johnson (1934-1984) erschienen in den Jahren 1970, 1971, 1973, 1983.

In 366 Tageseinträgen vom 21. August 1967 bis zum 20. August 1968 wird das Leben der Gesine Cresspahl erzählt.

Mein Vorhaben: Zum jeweiligen Datum den Eintrag zu lesen und hier meine Gedanken, Kommentare zu posten


Donnerstag, 29. März 2012

29. März 1968


Heute musste ich erstmal die Verwandtschaftsverhältnisse klären. Cresspahl hat ja eine Schwester, Gertrud, die mit Martin Niebuhr verheiratet ist. Martin hat einen Bruder, Peter, der mit Martha verheiratet ist. Die beiden haben wiederum zwei Söhne, Klaus und Günter. Und bei denen vieren verbringt Gesine den Sommer 1943 in Rerik. Auch dort gibt es Fliegeralarm, man geht in den „Schutzraum … nach den Deutschen Industrie-Normen“, aber weil der Alarm solange dauert und man ihn nicht ernst nimmt, gehen die Erwachsenen wieder raus, Flugzeuge gucken. „Die lösen aus! Hörte Gesine.“ Am Ende sind u.a. Peter und Martha tot, die Kinder überleben. „In dem Telegramm für Cresspahl hatte gestanden ‚Kinder leben’, als ob einem doch immerhin die Beine fehlen konnten.“ Die beiden Waisen werden nun von Gertrud und Martin aufgenommen. „Das Kind Gesine kannte sich inzwischen aus mit Begräbnissen. Sie wusste das mit den drei Händen auf den Sarg.“

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