Die "Jahrestage" von Uwe Johnson (1934-1984) erschienen in den Jahren 1970, 1971, 1973, 1983.

In 366 Tageseinträgen vom 21. August 1967 bis zum 20. August 1968 wird das Leben der Gesine Cresspahl erzählt.

Mein Vorhaben: Zum jeweiligen Datum den Eintrag zu lesen und hier meine Gedanken, Kommentare zu posten


Dienstag, 6. März 2012

6. März 1968


Weiter geht es – endlich – mit der Geschichte. Cresspahl bringt Gesine in einer Nacht-und-Nebel-Aktion zur Familie seiner Schwester, den Paepckes. Sie verhält sich perfekt und sucht sich aber auf dem Dachboden „eine Stelle zum Weinen“. Der Hausherr, Alexander Paepcke, kümmert sich beim Abendessen um das Kind, das ihm im Herzen weh tut, da es so traurig ist. Und als man sie nachts auf dem Dachboden weinend findet „schrie [er] außer dem Kind alle ohne Unterschied an“. Er redet auch mit Cressphal per Telefon – „Jerichwo 209 – und will ihn überreden das Kind zurückzunehmen, obwohl er es gut verstehen kann, dass Cresspahl es nicht Oma Papenbrock und ihrer Religion überlassen will, doch Cresspahl braucht nur „Alex –, in einer bestimmten Art, ganz ohne Hoffnung“ zu sagen, und Alexander gibt klein bei.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen