Die "Jahrestage" von Uwe Johnson (1934-1984) erschienen in den Jahren 1970, 1971, 1973, 1983.

In 366 Tageseinträgen vom 21. August 1967 bis zum 20. August 1968 wird das Leben der Gesine Cresspahl erzählt.

Mein Vorhaben: Zum jeweiligen Datum den Eintrag zu lesen und hier meine Gedanken, Kommentare zu posten


Mittwoch, 15. August 2012

15. August 1968

"Zur Eingewöhnung in den Abschied" - das ist wohl das Motto der letzten Tage. Marie und Gesine auf dem Weg nach San Francisco, zu Hause klinget nämlich immer noch dauernd das Telefon wg. D.E. Und schätzungsweise geht es für Gesine ja bald nach Prag - auch wenn wir das nicht mehr mitbekommen werden. Abschied auch, wenn dann zurückliegend, aus Jerichwo, denn Gesine beginnt in Halle zu studieren. Ausführlicher Bericht, wie Komilitionen versuchen sie auszuspionieren, ihre Gesinnung prüfen wollen: "da machte ich dem Spiel ein Ende, der Aushorchung vermittels beantragter Liebe." Jakob, der jetzt bei der deutschen Eisenbahn ist, kommt sie hin und wieder besuchen. Und dann noch eine lange, lange Geschichte aus Jerichow wegen einem Pferd und Betrug und was weiß ich ... Ach ja, Gesine gibt an sie könne gut schießen, Marie glaubt ihr das nicht. In San Fransicso angekommen gibt es Gelegenheit mit einem Luftgewehr zu schießen: "Geht die Dame hin, nimmt ein Gewehr, nach zehn Schüssen eine Weckeruhr sich verdient, den Hauptpreis. Klatschen Beifall, neidlos, die Zuschauer."

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