Die "Jahrestage" von Uwe Johnson (1934-1984) erschienen in den Jahren 1970, 1971, 1973, 1983.

In 366 Tageseinträgen vom 21. August 1967 bis zum 20. August 1968 wird das Leben der Gesine Cresspahl erzählt.

Mein Vorhaben: Zum jeweiligen Datum den Eintrag zu lesen und hier meine Gedanken, Kommentare zu posten


Freitag, 17. August 2012

17. August 1968

Johnson will - auch - zum Ende kommen. Also beeilt er sich, um den Kreis zu schließen und in einem Gewaltritt werden die entscheidenden Jahre von Gesine referiert. Von Belrin geht sie nach Frankfurt, will dort Anglistik studieren, ist aber zu teuer. Also Dolmetscherschule und viele Nebenjobs, um sich über Wasser zu halten, einige Entsagungen. Dann hat sie eine Anstellung in Düsseldorf, Jakob kommt sie dort regelmäßig besuchen - und irgendwann wird Marie auch gezeugt, aber Jakob stirbt bei einem Arbeitsunfall. Cresspahl besucht hin und wieder Tochter und Enkelin. Das Geld, was er in England auf der Bank hat, vermacht er Marie: "Für fünf Jahre Studium langt es." Gesine macht eine Banklehre, der Folgen wir ja kennen. Dazu deutsche Nachkriegswirklichkeiten und - wenn ich es richtig verstanden habe - ein böses Portrait von Franz Josef Strauß. Ach ja, Gesine bekommt zu ihrer Volljährigkeit noch ein Geschenk vom längst verstorbenen Anwalt Kollmorgen - Trauringe. Die hat sie jetzt für Marie vorgesehen. Und Marie hat neben Gesine einen weiteren "Vormund" (ich vermute, dass sollte eher Testamentsvollstrecker heißen, aber das ist vieleicht damals anderes gewesen?, jedenfalls Anita ist das. D.E. wäre ihr lieber gewesen. Das ganze - zum letzten Mal - auf der South Ferry und mit der Erleichterung nach der langen Erzählung Marie: "In New York wurde ich vier. endlich sind wir angekommen, wo meine Erinnung Bescheid weiß. Welcome home!"

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