Gesine Crespahl – so heißt sie (oder lässt sich zumindest so nennen). Namen tun gut. Sie kauft sich jeden Morgen die New York Times (NYT) und liest sie über den Tag verteilt wohl komplett durch. Und wenn sie mal auf Reisen ist, dann lässt sie sie sich aufheben und arbeitet sie an Wochenenden nach. Mit der NYT ist sie zugange wie mit einer „Person“, einer Art „Tante“, die ihr als Gesprächspartner dient.
Ist geschickt gemacht von Johnson, einen Teil dieser Informationen eher durch die Augen des Zeitungsverkäufers sehen zu lassen, um dann unmerklich als auktorialer Erzähler mit ihr in die U-Bahn zu steigen, um sie weiter beobachten zu können.
Gesine – ich werde sie beim Vornamen nennen – macht einen ruhigen, höflichen Eindruck. Sie scheint sehr zurückgezogen zu leben, scheint keinen großen Freundeskreis zu haben, anders kann ich mir die Liebe zur NYT erst mal nicht erklären, die sie wie eine Süchtige braucht und dafür auch schon mal länger läuft
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