Die "Jahrestage" von Uwe Johnson (1934-1984) erschienen in den Jahren 1970, 1971, 1973, 1983.

In 366 Tageseinträgen vom 21. August 1967 bis zum 20. August 1968 wird das Leben der Gesine Cresspahl erzählt.

Mein Vorhaben: Zum jeweiligen Datum den Eintrag zu lesen und hier meine Gedanken, Kommentare zu posten


Freitag, 7. Oktober 2011

7. Oktober 1967


Menno, Johnson macht es einem echt nicht einfach. Dauernd kommt irgendetwas, von dem man nicht weiß, ob man es schon mal gelesen hat, überlesen hat, vergessen hat oder vielleicht doch was Neues ist. Jetzt geht es nach Vermont. Ein Ausflug. Zu wem eigentlich, wo Marie die treibende Kraft ist, selbst das Auto aussucht, mit dem sie fahren – und es vor der Schule langsam fahren lässt, damit man sie mal mit Auto sieht. Immerhin eins hat sich geklärt. Das ‚Tagebuch’ von gestern ist ein Beschwerdebuch. Und Marie, die ja nun wirklich nicht doof ist: „Wenn sie ihr Beschwerdebuch gegen Cresphal verbrannt hat. Woher weißt du davon?“ Geschickt, geschickt. Antwort Gesine: „Sie hat ein neues angefangen. Es liegt zuhaus im Schließfach.“ Würde ich ja gerne mal lesen. Marie nicht. Sie wünscht sich, dass Gesine auch so was ähnliches über sie schreibt, sondern etwas „was ich erst später verstehe. Auch Beschwerden.“ Kluge Kind – aber da wissen wir ja schon. Und dann natürlich der Klassikerdialog im Anschluss „– Für wenn ich tot bin? – Ja. Für wenn du tot bist.“

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