Mrs. Ferwalter ist heute Thema. Jüdin aus der Slowakei, war im Konzentrationslager, bevor es über Israel nach Amerika ging. Jetzt spricht sie mehrere Sprachen, aber keine richtig. Und sie ist ein kleines Phänomen, denn ob der deutsche Staatspräsident Baulpläne für Konzentrationslager unterzeichnet habe oder nicht, interssiert sie nicht, denn die Deutschen konnten ja nix dafür. Andererseits hat sie es schon sehr beargwöhnt, dass Gesine eine schwarzes Kind zu sich genommen hatte und erwartet wiederum auch europäische Geburtstagsgepflogenheiten. Mir scheint sie eine Frau zu sein, die aufgrund der Biographie letztendlich furchtbar entwurzelt ist und sich eine Realität zurechtzimmert, mit der sie es aushalten kann. Dass sie an Gesine einen Narren gefressen hat, merkt man daran, dass sie sich etwas in die Beziehung einmischt und Gesine bittet, D.E. nicht zu verlassen, wo Gesine jetzt doch ein Verhältnis mit einem hohen Präsidenten der Bank hat. Das hat ihr dieser omninöse Dmitir Weiszand gesteckt, der seit drei Monaten sehr freundlich zu ihr ist. Schlußdialog: "Ich mag dich nämlich gern, du Deutsche. Kannt due es verstehen? -- Nein, Mrs. Ferwalter. Aber es soll uns recht sein, und wir erwidern es."
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